Freitod auf Flucht nach Bankraub

Zwei Männer haben am 16.1.2003 in Zurzach die Raiffeisenbank überfallen und zwei Personen verletzt. Die Flucht endete tragisch.

Die beiden vermutlich mit Pistolen bewaffneten Räuber hatten am frühen Nachmittag zwei Angestellte der Bank überwältigt, gefesselt und sie gezwungen, ihnen mehrere hunderttausend Franken auszuhändigen. Gegen 13.30 Uhr sei bei der Bank Alarm ausgelöst worden, teilte die Kantonspolizei Aargau am Donnerstag an einer Medienkonferenz mit. Ein Polizist, der sich daraufhin zur Bank begab, wurde niedergeschlagen und am Kopf verletzt. Per Grossalarm wurden zahlreiche Polizeiangehörige aufgeboten.

Die Bankräuber, zwei wegen schwerer Delikte aktenkundige Italiener, entwendeten die Waffe und das Funkgerät des Polizisten. Etwa zehn Minuten später wollten sie in Zurzach einen Passanten zwingen, ihnen für die Flucht sein Auto zu überlassen. Als der Mann Widerstand leistete, gaben sie zwei Schüsse ab und verletzten ihn am Arm. Danach ließen sie von ihm ab und griffen später beim Thermalbad eine Frau an. Sie zwangen sie, mit ihnen in ihr Auto einzusteigen und sie zu chauffieren.

Zuerst dirigierten die Männer die Frau Richtung Bözberg. Auf dem Bözberg schloss die Polizei zum Fluchtfahrzeug auf. Die Bankräuber stiegen daraufhin aus und gaben Schüsse ab; dabei verletzten sie aber niemanden. Die Flüchtigen stiegen wieder ins Auto ein und entkamen vorderhand. Ein Fahndungsaufruf im Radio brachte die Polizei wieder auf die Spur der Täter: Ein Passant meldete, er habe das Fluchtfahrzeug in Schinznach-Dorf gesehen. Dort kreisten wenige Minuten später mehrere Polizeipatrouillen das Fluchtauto ein. Gegen 14.45 Uhr, eine gute Stunde nach dem Alarm, konnten die Beamten die beiden Täter stellen. Einer von ihnen richtete sich daraufhin mit einem Schuss in den Mund selber. Der andere Bankräuber ergab sich den Polizisten und wurde verhaftet.

Ihre Geisel hatten die beiden schon früher freigelassen. Die im Kanton Zürich wohnhafte geschockte Frau hatte sich später selbst bei der Polizei gemeldet. Der verletzte Polizist befindet sich im Spital. Der getötete Bankräuber hat gemäß Polizei Jahrgang 1955. Das Alter des anderen Täters ist noch unbekannt. Die Beute, mehrere hunderttausend Franken, konnte am Donnerstag noch nicht sichergestellt werden.
 

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